
Notruf absetzen | Standortbestimmung
Wer nach einem Unfall oder anderer Notlage einen Notruf absetzt, sollte wissen, wo er oder sie sich gerade befindet. In der Aufregung fällt es einem dabei gar nicht leicht sich zu orientieren und Ruhe zu bewahren.
Navigationsgeräte und Handys können eine große Hilfe sein, sich in unbekannten Gebieten zurecht zu finden.
Wer sich bereits im Voraus mit verschiedenen Methoden der Standortbestimmung vertraut macht, kann im Ernstfall am Telefon deutlich schneller seinen Standort mitteilen.
Innerorts sind Straßenname und Hausnummer das einfachste und naheliegendste Orientierungssystem. Aber auch Ortsname, ggf. Ortsteil und weitere Informationen sollten übermittelt werden. Der Name der nächsten Querstraße ist oftmals ausreichend, um die Position auf der eigenen Straße ausreichend genau zu beschreiben.
Auf Autobahnen, Bundesstraßen, Landes- bzw. Staatsstraßen und Kreisstraßen kann der eigene Standort durch Stationszeichen bestimmt werden. Die Form der Stationszeichen unterscheidet sich nach Bundesländern. Auf ihnen findet man immer die Straßennummer (und -kategorie), die Abschnittsnummer und die Station (Kilometerangabe) innerhalb des Abschnitts.
Stationszeichen sind in der Regel im Abstand von 500 Metern am rechten Straßenrand aufgestellt.
Bei einem Notruf sind häufig die Angaben auf dem nächstgelegenen Stationszeichen ausreichend. Für eine genauere Ortsangabe kann man den Abstand zum nächsten Stationszeichen mit Hilfe der Leitpfosten abschätzen. Die Leitpfosten haben auf allen Straßen einen Regelabstand von 50 Metern.
Auf Autobahnen kann man seine Position auch durch die Autobahnnummer und die letzte Anschlussstelle bestimmen. Unbedingt muss auch immer die Fahrtrichtung angegeben werden, damit die Rettungskräfte die richtige Richtungsfahrbahn finden.
Beim Anruf von einer Notrufsäule wird der Rettungsleitstelle der Standort des Telefons automatisch mitgeteilt. Der Anrufer muss sich also keine Gedanken über seinen Aufenthaltsort machen. Die Notrufsäulen stehen an beiden Richtungsfahrbahnen der Autobahn im Abstand von 2000 Metern. Kleine Pfeile auf den Leitpfosten weisen den Weg zur nächstgelegenen Notrufsäule.
Viele Verkehrsteilnehmer benutzen im Fahrzeug ein mobiles oder eingebautes Navigationsgerät. Die meisten Navigationsgeräte sind mit einer Selbstortungsfunktion ausgestattet. Auf dem Bildschirm werden die aktuellen Koordinaten angezeigt. Die Anzeige der Koordinaten kann in unterschiedlicher Form erfolgen. Die Rettungsleitstellen können mit jedem Koordinatenformat umgehen.
Häufiger als ein Navigationsgerät haben Verkehrsteilnehmer heute ein Smartphone dabei. Diese sind oftmals auch mit einem leistungsfähigen GPS-Empfänger ausgestattet. Es ist allerdings oft gar nicht so einfach, eine verwertbare Positionsangabe (Geokoordinaten, Adresse) auf dem Smartphone abzurufen. Der Nutzer muss eine geeignete App installieren und ausführen.
Einige Autohersteller bieten schon heute eCall-Funktionen für ihre Fahrzeuge an. Nach einem Unfall (mit Airbag-Auslösung) oder nach manueller Anforderung (SOS-Taste) bauen diese Geräte eine Sprachverbindung über Mobilfunk auf und senden zusätzlich die Koordinaten des aktuellen Standorts sowie weitere Fahrzeugdaten an die Notrufzentrale des Herstellers. Die Notrufzentrale erörtert im Kontakt mit den Fahrzeuginsassen die Situation und verständigt im Bedarfsfall augenblicklich die zuständige Rettungsleitstelle.