Neue Feuerwehr-Hauptwache: Lösung gefunden

Stadt und Feuerwehr verständigen sich auf Konzept mit Teilabriss, Neubau, Sanierung und Erweiterung 

Von Thomas Seider | PNP vom 13. Juli 2023

Die Hauptwache der Feuerwehr Passau an der Leonhard-Paminger-Straße ist unbedingt sanierungsbedürftig. Doch ein kompletter Neubau, für den über 100 Millionen Euro Baukosten errechnet wurden, ist für die Stadt nicht finanzierbar. Nun scheint eine Lösung gefunden: In einem ersten Bauabschnitt ein Neubau der Feuerwehr-Fachwerkstätte und in einem zweiten Abschnitt die Sanierung und teilweise Neuerrichtung der Hauptwache am bestehenden Standort.
Über die Grundzüge der Planung haben sich OB Jürgen Dupper und der Passauer Feuerwehr-Chef Stadtbrandrat Andreas Dittlmann verständigt. Auf Anfrage der PNP erklärt die Stadt, wie das Großvorhaben funktionieren und den Sinn erfüllen soll, die nächsten Jahrzehnte eine rundum taugliche Unterbringung der Passauer Feuerwehr zu gewährleisten. Das Vorhaben wird kommende Woche im Bauausschuss des Stadtrats vorgestellt. Der Ausschuss soll dann den Auftrag erteilen, in einem notwendigen Verfahren nach der Vergabeverordnung (VgV-Verfahren) geeignete Planer zu finden.

Die Hauptfeuerwache steht seit über 50 Jahren an der Leonhard-Paminger-Straße. In dem Gebäudekomplex ist auch die von der Stadt betriebene Feuerwehr-Fachwerkstätte untergebracht. Die Stadt bestätigt: In den vergangenen Jahren sei deutlich geworden, dass beim Gebäudebestand „sowohl räumlich als auch substanziell Handlungsbedarf besteht“. Deshalb seien in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Verantwortlichen der Feuerwehr Optionen geprüft und Lösungsvorschläge erarbeitet worden.
Der Vorschlag der Verwaltung an den Ausschuss für Bauen und Liegenschaften lautet, am bestehenden Standort der Hauptfeuerwache in Bauabschnitt 1 die Fachwerkstätte neu zu errichten und in Bauabschnitt 2 die Hauptwache zu sanieren sowie in Teilen ab der Ebene des Hofes neu zu planen. Das vorgeschriebene VgV-Verfahren zur Findung der Planer soll ebenfalls für die zwei Bauabschnitte „Neubau Feuerwehr-Fachwerkstätte“ und „Sanierung Hauptfeuerwache“ erfolgen. Die Aufteilung in zwei Abschnitte ist auch dem sehr großen Umfang der Gesamtmaßnahme geschuldet.

Seit die Hauptwache 1972 erbaut und 1998 erweitert wurde, seien die Anforderungen deutlich gestiegen, erklärt das OB-Büro in einer Mitteilung auf PNP-Anfrage. Der Raumbedarf übersteige die derzeit vorhandenen Kapazitäten sowohl bei der Feuerwehr als auch bei der Fachwerkstätte. Zudem bestehe an den Gebäuden nicht unerheblicher Sanierungsbedarf.

Um auch in Zukunft über eine „ordentliche Hauptwache“ zu verfügen, wurden mehrere Möglichkeiten geprüft, schildert die Stadt. Es ging zunächst auch um den Standort. Die Lage an der Leonhard-Paminger-Straße wurde aber als optimal erkannt. Die Hauptwache muss zwingend innerhalb des Schutzgebiets des Löschzugs Hauptwache stationiert sein. Die Suche nach einem alternativen Grundstück im Schutzgebiet blieb erfolglos. Deshalb wurde ein Planungsbüro beauftragt, die Entwicklungsmöglichkeiten auf dem bestehenden Grundstück zu untersuchen. Im Ergebnis sei festgestellt worden, dass eine komplette Neuerrichtung der Hauptfeuerwache finanziell nicht tragbar wäre. Dann wurden die vorhandenen Gebäude auf ihren statischen Zustand untersucht, ob das erforderliche Raumprogramm durch Um-/Ausbauten und Erweiterungen an der Leonhard-Paminger-Straße zu erfüllen ist.

Das Gutachten ergab: Das Untergeschoss würde nach Ertüchtigung des Fundaments die Tragfähigkeit für neu zu errichtende Fahrzeughallen und Funktionsräume gemäß den aktuellen Erfordernissen erfüllen. Damit kann das Untergeschoss erhalten bleiben. Die Fahrzeughalle muss komplett neu errichtet werden. Das ermöglicht auch die Aufstockung mit Schaffung weiterer Räume.

Neu zu errichten ist auch die Fachwerkstätte, die sich um den Unterhalt der zahlreichen Fahrzeuge der Feuerwehren in Passau, der feuerwehrtypischen Gerätschaften und der Schutzkleidung kümmert. Dafür soll ein Neubau auf dem Grundstück unmittelbar an der Leonhard-Paminger-Straße nördlich der Einfahrt zum jetzigen Hof errichtet werden.

„Die Hauptfeuerwache hat uns als Zentrale des Brand- und Katastrophenschutzes in den vergangenen Jahrzehnten wertvolle Dienste geleistet. Ganz besonders bewährte sich der Standort an der Leonhard-Paminger-Straße. Daher ist es schlüssig, ihn zu erhalten“, stellt OB Jürgen Dupper fest. „Wir werden die vorhandene Struktur so neu ordnen, dass ein Teil neu gebaut werden muss und der andere Teil saniert werden kann. Damit ist das Vorhaben nicht nur vom zeitlichen Ablauf her realisierbar, sondern auch finanziell darstellbar.“

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