15 387 Stunden für die Allgemeinheit

Der Löschzug Hauptwache rückte im Jahr 2022 zu 386 Einsätzen aus

Der Verein Feuerwehr Passau Löschzug Hauptwache e. V. hat einen neuen, alten Chef: Der Vorsitzende des Vorstands Manfred Fasching wurde bei der diesjährigen Wahl im Amt bestätigt. Zu seinem Stellvertreter wurde Horst Rösler gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Andreas Wagner trat nicht erneut zur Wahl an. Manuel Merz bleibt weiterhin als Schriftführer im Amt. Die Kasse übernimmt von nun an Antje Amann. Der bisherige Kassier Lennart Faasch widmet sich ab sofort zahlreichen anderen Aufgaben der sehr aktiven Wehr.

Auf abermals imposante Zahlen im vergangenen Jahr blickt der Löschzug Hauptwache der Freiwilligen Feuerwehr Passau zurück. Auf „ein Jahr, welches nach den beiden durch die Pandemie geprägten Vorjahre wieder als weitestgehend normal bezeichnet werden konnte“, so der Zugführer Toni Rang in seiner einleitenden Rede. „Der Übungsbetrieb wurde wieder vollumfänglich aufgenommen“.

Er bedankte sich bei den Verantwortlichen – allen voran Oberbürgermeister Jürgen Dupper – dafür, dass „die Stadt Passau bereits viel Geld in die Hand nimmt, um das Feuerwehrwesen weiter zu modernisieren“. Ersatzbeschaffungen für die dienstältesten Fahrzeuge wurden bereits in die Wege geleitet.

Der stellvertretende Zugführer Markus Kornexl präsentierte den bemerkenswerten Jahresbericht 2022 zahlreichen Gästen aus Verwaltung, Stadtrat, Freunden und Gönnern sowie aktiver und passiver Mannschaft. „Man muss sich vor Augen halten, was Menschen hier leisten“, so Kornexl, „die zu jeder Tages- und Nachtzeit von jetzt auf gleich dazu bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Menschen in Not zu helfen, die sie im Grunde genommen nicht einmal kennen“.

Im Durchschnitt hat jedes der 87 aktiven Mitglieder der Hauptwache letztes Jahr über 176 Stunden zu einer abermals beeindruckenden Stundenbilanz beigetragen. 15 387 Gesamtstunden für den Dienst am Nächsten. Neben zahlreichen Übungen und Ausbildungen, Jugendarbeit, Vereinsleben und sonstigen Tätigkeiten trugen 386 Einsätze zu dieser Zahl bei.

Man blickt abermals auf ein Jahr zurück, das rechnerisch jeden Tag mindestens einen Einsatz bereitgehalten hat. Auch an Sonn- und Feiertagen, zu jeder Tages- und Nachtzeit.

71 Brandeinsätze galt es zu bewältigen. Daneben noch 221 Technische Hilfeleistungen und 25 Sicherheitswachen. Zu 69 Fehlalarmen ist es gekommen. Hierbei wird die Statistik weiterhin angeführt von Brandmeldeanlagen, welche irrtümlich einen Alarm ausgelöst hatten. „Besonders ärgerlich sind die 10 böswilligen Alarme“, so Kornexl, „bei welchen die Feuerwehr absichtlich ohne Einsatzgrundlage zum Alarm gerufen wurde“. Derlei Einsätze waren in den vorausgegangenen Jahren nicht der Fall gewesen. Allein 600 Stunden konnten der Kategorie „Fehlalarm“ zugeordnet werden. Und dennoch: Jeder einzelne Alarm muss ernst genommen werden.

Fünfmal war die Wehr mit dem Tod konfrontiert. Personen in Notlage musste in Summe bei 24 Einsätzen geholfen werden.

Die Jugendgruppe hatte zum Jahresende 2022 vierzehn Feuerwehranwärter. So erfreulich dieser Umstand, diese Zahl auch ist, so zeigt sie eine leider nicht größer werdende Zahl an jugendlichen Mitgliedern und die Notwendigkeit der Mitgliederwerbung auf. Man muss weiterhin intensiv daran arbeiten, Menschen für den Dienst am Nächsten bei der Feuerwehr zu begeistern.

Die Jugend trug mit 1 399,5 Stunden zur beachtlichen Bilanz bei. Für ihren besonderen Fleiß wurden Artjom Malyshev, Korbinian Stigger und Svea Gleixner ausgezeichnet.

Das Vereinsleben beim Löschzug Hauptwache schlug mit knapp 1 604,5 Stunden zu Buche. Die sonstigen Tätigkeiten (u. a. Allgemeine Arbeitsdienste, Übungsvorbereitungen und Besprechung, administrative Tätigkeiten, etc.) wurden in 1 363  Stunden erledigt.

Von einem soliden Plus in der Kasse des Feuerwehrvereins berichtete der scheidende Kassier Lennart Faasch. Er übergibt seiner Nachfolgerin eine gut gefüllte Kasse.

Wie wichtig es sei, das besondere Ehrenamt „Feuerwehr zu fördern“, betonte Stadtbrandrat Andreas Dittlmann in seinen Worten. „Es geht hier um eine besondere Form der Anerkennung, deren Kalibrierung in Bayern noch nicht ganz stimmt“. Man muss „sehr genau in die Zukunft schauen“, so Dittlmann. Die derzeit diskutierte Rente für besonders aktive Feuerwehrangehörige nannte Dittlmann als eines von vielen Beispielen dafür. Für die Unterstützung der Feuerwehren und Umsetzung zahlreicher Projekte durch die Stadt auch bei angespannten Finanzen in Zeiten der Corona-Pandemie dankte der Stadtbrandrat dem Oberbürgermeister, den anwesenden Stadträten Andreas Rother, Stefanie Auer, Hans-Jürgen Bauer, Martin Burkert, Siegfried Kapfer sowie Wolfgang Wagner. Beim Landtagsabgeordneten Christian Flisek bedankte sich Dittlmann zudem für die an diesem Abend verteilten Ehrenamtskarten des Freistaates Bayern.

„Wir werden weiterhin viel Feuerwehr brauchen“, so OB Jürgen Dupper in seinem Grußwort. „Daher sage ich Danke, dass wir immer auf die Feuerwehr zählen können“. Man müsse die „Drehbücher der Vergangenheit“ stets im Auge behalten, um sehr gut für die Zukunft gerüstet zu sein. In Sachen Hauptwache bestätigte OB Jürgen Dupper, dass „Handlungsbedarf besteht“. „Viele Dinge sind jedoch noch zu klären und wir nehmen uns die nötige Zeit für Sorgfalt bei diesem Thema“, so der Oberbürgermeister, der darin vom Stadtbrandrat bestärkt wurde.

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