Das Warten hat für den Löschzug ein Ende
Schon der Spatenstich für die Fahrzeughalle des Löschzugs Ilzstadt in der Halser Straße Anfang September vergangenen Jahres war eine Art Erlösung für die aktiven Feuerwehrler. So beschreibt es Florian Emmer, ehemaliger Zugführer und heutiger Stadtbrandinspektor. Langwierig und frustrierend war der Prozess der Standortsuche für den alternativlosen Neubau. Doch das endgültige Ende des langen Wartens war der Spatenstich noch nicht. Denn wegen eines Statiker-Gutachtens konnte der angepeilte Fertigstellungstermin Ende 2022 nicht eingehalten werden und aufgrund der Witterung im Frühjahr dauerte es schließlich bis Ende Mai.Plan eingehalten: Vorhaben kostet knapp eine Million
„Vor etwa drei Wochen konnten die Feuerwehrler samt ihrer Fahrzeuge die voll funktionstüchtige Halle aber beziehen“, sagt Andrea Gais, Geschäftsführerin der WGP, die als Bauherrin fungiert, auf Nachfrage der PNP. Im Juli sollen dann noch die Parkplätze für die Einsatzkräfte fertiggestellt werden, aber dann sei das Vorhaben endgültig beendet, versichert Gais. „Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.“ Denn einerseits konnte trotz der unvermeidlichen Verzögerung wohl der Kostenplan von knapp einer Million eingehalten werden. Andererseits sei es für den Löschzug eine „große Verbesserung“, so die Geschäftsführerin. „Wer weiß, wie es vorher ausgesehen hat, der weiß, dass ein Neubau alternativlos war. Durch die beengte Situation bestand wirklich eine Gefahr für die Einsatzkräfte. Nun haben sie und auch die Fahrzeuge ausreichend Platz.“
Auch der Zwist mit einer Mieterin konnte im Laufe der Bauarbeiten beigelegt werden. Die gebürtige Polin respektive ihr Bevollmächtigter hatten sich zunächst grundsätzlich am Bau im Innenhof der WGP-Wohnhäuser gestört und der Stadt schließlich die Verdrängung der NS-Geschichte vorgeworfen, weil im Anwesen Halser Straße 1 dereinst die Hitlerjugend der Stadt Passau ihren Sitz habe (PNP berichtete). Doch mit Voranschreiten des Baus haben auch sie anerkannt, dass dieser nicht mehr rückgängig zu machen ist, erklärt Andrea Gais. Ansonsten habe es während der Bauphase keine größeren Komplikationen gegeben und bis auf die witterungs- und statischbedingten Verzögerungen verlief alles planmäßig.
Der größte Pluspunkt: Dank eines provisorisch aufgebauten Holzhauses auf dem Vorplatz war der Löschzug Ilzstadt durchgehend einsatzbereit. Zwar gab es freilich ein paar Probleme mit der Luftfeuchtigkeit und einer verlängerten Ausrückzeit, sagt Florian Emmer, doch im Großen und Ganzen war selbst das Provisorium schon eine Verbesserung zur vorherigen Halle.
„Glück, dass Jahrzehnte nichts passiert ist“
„Diese war auf dem Stand von 1960. Dadurch bestand wirklich eine Gefahr für uns“, so Emmer. „Wir hatten Glück, dass Jahrzehnte nichts passiert ist.“ Bei der neuen Halle habe man sich „um Welten“ verbessert und nun alles was man brauche – zum Hochwasserschutz wurde sogar die Elektrik unterm Dach verlegt. Bis Ende Juli sollen dann noch die Restarbeiten und der Park- und Übungsplatz fertiggestellt werden und am Sonntag, 6. August soll im Rahmen des Ilzer Haferlfest die Wache offiziell eingeweiht werden. „In den nächsten Jahren stehen dann noch Fahrzeugbeschaffungen und die Erneuerung der Anliegestelle an“, sagt der Stadtbrandinspektor. „Das neue Manschaftstransportfahrzeug ist schon bestellt, der Förderverein beschafft auf Eigenmitteln noch ein ‚All-Terrain-Vehicle“ und 2025 soll ein neues Mehrzweckboot sowie 2027 ein Mittleres Löschfahrzeug beschafft werden. Bis 2030 haben wir also dann einen nagelneuen Löschzug Ilzstadt, der für das Schutzgebiet Altstadt, Oberhaus und Ilzstadt perfekt aufgestellt ist.“