Menschenrettung aus der Tiefe – Übung der Höhensicherungsgruppe
Für die spezialisierten Kräfte zur Rettung aus Höhen und Tiefen des Löschzug Hauptwache ging es dieses Mal nicht hoch hinaus sondern tief hinunter.
Kraftwerke brauchen von Zeit zu Zeit einen Check. Daher ist einer der beiden Generatoren nebst Turbine im Wasserkraftwerk Oberilzmühle derzeit außer Betrieb. Dort, wo sonst jede Sekunde zig Kubikmeter Wasser durch den Rechen strömen, hatten die Einsatzkräfte die Möglichkeit, eine denkbare Anforderung zur Menschenrettung zu üben.
Für den Neubau eines Wasserkraftwerkes kaufte die Stadt Passau 1939 die Oberilzmühle. 1942 musste sie das Projekt an die Arno-Fischer-Forschungsstätte abtreten, die ein sogenanntes Unterwasserkraftwerk errichten wollte. Die Bauarbeiten wurden von im Außenlager des KZ Mauthausen zur Zwangsarbeit verpflichteten Häftlingen durchgeführt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat die Stadt Passau das Projekt von 1951 bis 1955 in konventioneller Technik fertiggestellt. Das Wasserkraftwerk ist seit 1953 in Betrieb.
Das Szenario gab vor, das sich ein Wartungsarbeiter während seiner Tätigkeit im Bereich unterhalb der Turbine verletzt hatte und sich nicht mehr selbständig aus dem Bereich bringen konnte. Es galt ihn zur weiteren Versorgung durch den Rettungsdienst so schnell wie möglich an die Oberfläche zu bringen. Eine Rettung auf einfachen Weg ist nicht möglich, denn: Einzige Zugangsmöglichkeit ist eine im Durchmesser knapp 70 cm große Öffnung im Boden der Maschinenhalle.
Der Wassereinlauf der Maschine Nummer Eins ist aktuell mit tonnenschweren Dammbalken abgedichtet und vom Wasser getrennt erreichbar. Der sonst wasserführende Bereich ist entleert. Am Rechen plätschert es noch ein wenig und die dahinter stehende, rund 14 Meter hohe Wassersäule des Oberwasser lässt sich in dem dunklen Raum nur erahnen. Ein unwirtlicher Ort.
Bei Rettung von Menschen besteht immer die Möglichkeit, dass Einsatzkräfte in Bereichen tätig werden müssen, bei denen sie weiteren Gefahren ausgesetzt sind. So auch hier. Teamarbeit ist gefragt wenn es darum geht, das Einsatzziel zu erreichen. Daher ist eine praxisnahe Ausbildung wie diese unerlässlich. Nur so kann bei realen Einsätzen höchstmögliche Sicherheit gewährleistet werden.