Jahreshauptversammlung beim Löschzug Ilzstadt – neue Vorstandschaft gewählt – Ausbildungshotspot in der Stadt Passau

Vorsitzender Thomas Sittinger konnte vor vollem Haus die Jahreshauptversammlung des Löschzug Ilzstadt e.V. eröffnen und gleich zu Beginn beeindruckende Zahlen präsentieren. Die Mitgliederentwicklung geht stetig bergauf und so konnte der, erst 2001 gegründete Verein, im Berichtsjahr sein 100 Mitglied aufnehmen. Auch Interims-Kassier Manfred Nowak konnte der Versammlung einen sehr guten finanziellen Grundstock präsentieren. Zudem war der Verein bei vielen Repräsentationen aktiv, kurbelte aktiv die Mitgliedergewinnung an und bescherte den Mitgliedern viele schöne Stunden als Dankeschön für die geleistete Arbeit.

Zugführer Florian Emmer konnte auf 111 Einsätze (8 Brände, 61 technische Hilfeleistungen, 6 Fehlalarmierungen, 36 Sicherheitswachen) zurückblicken, die die 34 aktiven Mitglieder abarbeiteten. „In Erinnerung sind dabei sicherlich die beiden größeren Brände im Schutzgebiet, nämlich im Probsteigebäude neben der Salvatorkirche und am goldenen Steig geblieben. Aber natürlich auch die Sturmnacht im August, die innerhalb einer halben Stunde Arbeit für mehrere Tage bescherte“, so Emmer. Weitere häufig wiederkehrende Einsätze waren Personenrettungen aus dem Wasser. Hier konnte sich Emmer besonders bei Oberbürgermeister Dupper bedanken. Die Stadt hat ein Budget von 190.000,- € in den Haushalt 2018 eingeplant, um mit einer schwimmenden Bootshalle die Einsatzfähigkeit des Ilzer Mehrzweckbootes weiter zu steigern. In seinem Ausblick wies Emmer noch darauf hin, dass Unwetterlagen immer größere Risiken darstellen und man nicht nur beim Hochwasser 2013, sondern auch beim Starkregen 2016 und dem Sturm 2017 auf die vielen Feuerwehren in Passau angewiesen war. Hier zeigt sich ein Feuerwehrgerätehaus auch als Anlaufpunkt für die Bevölkerung, wie die Sturmnacht mit ihrem mehrstündigen Stromausfall in Passaus Norden zeigte. „Über 20 Personen aus der Nachbarschaft versammelten sich im Gerätehaus und hofften hier auf Informationen, da die üblichen Informationsquellen wie Fernsehen, Radio und Internet zu Hause versagten“, skizzierte Emmer Eindrücke aus der Sturmnacht. Auch hier plane die Stadt sehr gut weiter, da die Gerätehäuser zukünftig mit Notstromeinspeisung ausgestattet werden sollen, um als Einsatzabschnittsstellen größere Schadenslagen noch besser koordinieren zu können. Langfristig müsse man sich den Standort Ilzstadt generell genauer unter die Lupe nehmen, bat der Zugführer die Verantwortlichen im Raum. Denn im Gegensatz zur allgemeinen Entwicklung der Feuerwehren, dass alle Fahrzeuge immer größer und schwerer werden – was auf Autobahnen und in Industriegebieten sicherlich sinnvoll ist, bedarf es hier für den Zug kleine, wendige und kompakte Fahrzeuge, um den Anforderungen, die das Schutzgebiet um die Veste Oberhaus und die historische Altstadt aufbürdet, gerecht zu werden.

Bei den anschließenden Vereinsvorstandswahlen wurden Andreas Hühn zum 1. Vorsitzenden, Manfred Nowak zum 2. Vorsitzenden, Katrin Klenk zum Kassenwart, Veronika Maier zur Schriftführerin und Veronika Dichtl und Marina Probst zu Beisitzerinnen gewählt. Sie werden in der Vorstandschaft noch von Zugführer Florian Emmer und Jugendwart Stefan Aufschläger unterstützt. Der bisherige Vorsitzende Thomas Sittinger und der bisherige Schriftführer Arne Bilzhause standen für keine weitere Amtszeit mehr zur Verfügung.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper dankte den anwesenden Kameradinnen und Kameraden für ihre Bereitschaft diese Kommunale Pflichtaufgabe in ihrer Freizeit mit solcher Sorgfalt zu betreiben. „5.155 Stunden wurden hier beim Löschzug ehrenamtliche geleistet – das ist schon aller Ehren wert.“ Auch bei den anderen 5 Jahreshauptversammlungen von Passauer Feuerwehren, die er in diesem Jahr bereits besuchen durfte zeigte sich ein ähnliches Bild, weshalb er dem Passauer Stadtrat insbesondere sehr dankbar sei, dass die Stadt die Belange der Feuerwehren wieder mit 2,1 Mio € unterstütze. „Es gilt wieder Fahrzeuge neu anzuschaffen wie bspw. bei den Löschzügen Hauptwache und Innstadt, Gerätehäuser zu modernisieren wie bspw. in Grubweg und Heining und auch die Sicherheit der Feuerwehrdienstleistenden durch entsprechende zeitgemäße Schutzausrüstung zu gewährleisten.“, so Dupper in seinem Grußwort.

Stadtbrandinspektor Andreas Dittlmann würdigte den guten Teamgeist der hier stationierten „Marine der Passauer Feuerwehr“ und dankte insbesondere für die gute Zusammenarbeit und die Vernetzung mit den anderen Feuerwehren, sei es bei den gemeinsamen Leistungsabzeichen mit dem Löschzug Hauptwache und die Unterstützung beim Tag der offenen Tür oder aber beim Atemschutztraining mit den Kameraden aus Hals in der Stromlänge oder bei der Organisation und Durchführung der großen Übung an der Altstadtschule für die drei Löschzüge der Feuerwehr Passau (Hauptwache, Ilzstadt, Innstadt). Auch er unterstütze die Anliegen des Zugführers, sich über die Entwicklung des Löschzugs frühzeitig Gedanken zu machen, da mit der Neuanschaffung von Fahrzeugen, die für 2028 geplant sind, vorher noch bauliche Maßnahmen für Fahrzeughallen erfolgen müssen.

Abschließend legte Statbrandrat Dieter Schlegl den Focus noch auf den „Ausbildungs-Hot-Spot“ Ilzstadt. Hier wurden nicht nur Quereinsteigerlehrgänge bereits zweimal erfolgreich angeboten, sondern auch die Fortbildung für die 5 Bootsführenden Feuerwehren (Lz. Hauptwache, Lz. Ilzstadt, Grubweg, Hals, Schalding r.d.D.) organisiert und durchgeführt. Im Berichtsjahr 2017 fand in der Ilzstadt der erste Maschinistenlehrgang in der Stadt Passau statt und qualifizierte 15 Personen zum Bedienen von Pumpen und Aggregaten. „Wie ich schon die letzten Jahre sagen durfte, stimmt es auch in diesem Jahr noch, dass einfach ein guter Zug im Zug ist“, resümierte der Stadtbrandrat.

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