Löschzug Ilzstadt steht vor großen Herausforderungen
115-mal wurden die Kameraden der Feuerwehr Passau Lz. Ilzstadt 2019 zu Hilfe geholt
Vergangenen Samstag blickte der Löschzug zurück auf das vergangene Jahr. 39 aktive Kameraden helfen bei den Einsätzen im zweiten Löschzug der Feuerwehr Passau mit. Sie bewältigten im letzten Jahr 10 Brände, 57 technische Hilfeleistungen und stellten 30 Sicherheitswachen. 18-mal wurden die Ilzer Feuerwehrleute auch fehlerhaft alarmiert, da leer werdende Batterien in privaten Hausrauchmeldern oder falsch verwendete Brandmeldeanlagen irrtümlicherweise einen Brand vortäuschten. Zugführer und Stadtbrandinspektor Florian Emmer merkt an, dass das Engagement der Mannschaft beeindruckend sei. 8.000 Stunden seien im abgelaufenen Jahr zum Gemeinwohl geleistet worden.
Beeindruckend ist auch die Arbeit der Jugendabteilung, die der Vereinsvorsitzende Andreas Hühn in seinem Bericht lobend erwähnt. Mittlerweile sind 7 Kinder ab 8 Jahren bei den Feuerwehrminis unter der Leitung von Veronika Aufschläger. Zudem bereiten sich 5 Jugendliche unter Anleitung der Jugendwarte Stefan Aufschläger und Julia Buchner auf den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr vor.
Neben dem Kinderfest im Bschüttpark und dem Haferlfest in der Ilzstadt half der zweite Löschzug auch beim großen Feuerwehrerlebnistag in der Dreiländerhalle mit. Oberbürgermeister Jürgen Dupper bat darum, dieses Großevent im Abstand von ein paar Jahren zu wiederholen.
Auch grenzüberschreitend waren die Wehrleute aktiv: Gleich zweimal besuchten die Feuerwehrler ihre Kameraden in Krems. Einmal bei einem Vereinsausflug in die Wachau und ein anderes Mal zum Jubiläum der 50-jährigen Partnerschaft der zwei Feuerwehren.
Trotz der vielen Aktivitäten konnte der Verein eine positive Kassenbilanz vorweisen und Kassiererin Katrin Klenk mit dem restlichen Vorstandsteam einstimmig entlasten. Bei den Neuwahlen der Beisitzer wurden Caroline Seibel neu- und Marina Probst wiedergewählt. Josef Köck stand für keine weitere Amtszeit zur Verfügung. Durch eine ebenso einstimmig beschlossene Satzungsänderung unterstützt zukünftig auch der stellvertretende Zugführer, zur Zeit David Stockbauer-Muhr, die Vorstandschaft beratend.
Großes Gesprächsthema war auch in diesem Jahr die schwimmende Bootsgarage. Momentan muss das Boot der Ilzer Wehr über den Winter aus dem Wasser genommen werden. Eine Bootsgarage soll das ändern. Seit Langem ist diese Bootsgarage in Planung, nun ist die Ausschreibung endlich erfolgt und es sind Planungsbüros gefunden. Stadtbrandinspektor Florian Emmer hofft gemeinsam mit Oberbürgermeister Dupper, auf eine Fertigstellung noch in diesem Jahr. Auch weitere Planungen müssen vorangetrieben werden: Das Ilzer Gerätehaus ist das älteste der Stadt Passau. Die Unterrichts-, Sozial- und Verwaltungsräume wurden nach dem Hochwasser 2013 aufwendig renoviert und modernisiert. Die Fahrzeughallen entsprechen allerdings bei Weitem nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Hier gibt es bereits Ideen, wie verhältnismäßig einfach Abhilfe geschaffen werden kann.
Im Schutzgebiet der Ilzer stellen Passauer Schmuckstücke, wie beispielsweise die Veste Oberhaus, den Brandschutz vor große Herausforderungen. In der Altstadt hat die Großübung am Stephansdom gezeigt, wie schnell selbst in der Dreiflüssestadt die Grenzen der Löschwasserversorgung erreicht sind. Das anhaltende Niedrigwasser macht die Flüsse für die Feuerwehr oft unerreichbar. Auch der Klimawandel mit Starkregen oder dem schnellen Ilzhochwasser, wie zuletzt im Frühjahr 2019 in Hals, stellen die Floriansjünger vor immer neue Aufgaben. Hierzu wird unter Federführung von Stadtbrandrat Andreas dittelmann in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung an Lösungen gearbeitet.
In seinem Ausblick appellierte Vorsitzender Andreas Hühn an den Stadtbrandrat, die Schutzgebietsgrenzen zu überdenken. Der Verein hat die Aufgabe, aktive Mitglieder für die öffentliche Einrichtung Feuerwehr zu stellen. Es ist für den Verein aber schwierig, diejenigen zu erreichen, die mit der Ilzer Wehr ausrücken könnten, jedoch im Zuständigkeitsbereich einer anderen Feuerwehr Wohnen und Arbeiten.
Grußworte hielten sowohl Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Stadtbrandrat Andreas Dittlmann als auch der Vorsitzende der Feuerwehr Passau, Ludwig Kapfhammer. Sie alle bedankten sich für die wichtige Arbeit des zweiten Löschzugs. Gegenüber den anwesenden Stadträten Sigfried Kapfer, Armin Dickl, Hans-Jürgen Bauer, Katja Reitmeier und Clemens Damberger unterstrich Dupper die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr: „Dieser Löschzug ist elementar wichtig – ist doch das Rathaus in der Obhut der Ilzer“.