Ganz sicher kein normales Jahr
„2023 war für uns ein halbwegs normales Feuerwehrjahr“, konstatierte Zugführer Thomas Pratsch in seinem Bericht auf der Jahreshauptversammlung des Löschzugs Innstadt der Freiwilligen Feuerwehr Passau unaufgeregt. „Eine glatte Untertreibung!“, waren sich Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Stadtbrandrat Andreas Dittlmann anschließend in ihren Grußworten einig. Zu insgesamt 236 Einsätzen und Sicherheitswachen wurde der Löschzug 2023 gerufen: eine Steigerung von über 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter allen Einsätzen haben insbesondere diejenigen zur technischen Hilfeleistung signifikant zugenommen, von zuletzt 60 auf nun 133. Was hier vor allem zu Buche schlägt, sind die Sturmschäden im Juli, das Hochwasser im August und die zahlreichen Schneebrüche im Dezember. Als Einzeleinsatz in besonderer Erinnerung bleiben wird sicherlich der schwere Verkehrsunfall in der Bahnhofstraße gegen Ende des Jahres – ebenso wie der Brand bei der Firma Pfaffinger im Juni. „Zum Glück war dieser nicht so tragisch, wie zunächst vermutet“, so Pratsch. „Man hat da schon ein sehr mulmiges Gefühl, wenn man auf der Anfahrt nichts als eine riesige schwarze Rauchwolke über Haibach sieht!“
Besonders stolz zeigte sich der Zugführer über die Nachwuchsarbeit seines Löschzugs, in die im vergangenen Jahr über 1.500 Stunden geflossen sind. In diesem Zusammenhang bedankte er sich ausdrücklich bei den scheidenden Jugendwarten Barbara Zitzelsberger und Florian Dillinger, die ihr Amt nach stolzen 17 bzw. 14 Jahren in jüngere Hände gaben. Auch Oberbürgermeister Jürgen Dupper zeigte sich von dieser Leistung mehr als beeindruckt: „Ihr beide habt die Innstädter Wehr nachhaltig geprägt!“ Aktuelle und ehemalige Jugendfeuerwehrler – eine davon ist inzwischen als Berufsfeuerwehrfrau in Hamburg tätig – brachten ihren Dank in einem kurzen, aber emotionalen Video zum Ausdruck. Sozusagen als letzte Amtshandlung überstellte Florian Dillinger die beiden Jugendlichen Jakob Bloch und Ben Pratsch mit ihrem 18. Geburtstag in den aktiven Dienst. Neben der Jugendgruppe mit 3 Mädels und 6 Jungen unter Führung der neuen Jugendwarte Florian Haselgruber und Simon Loibl hat der Löschzug noch 12 sogenannte Feuerwehr-Minis. Hier werden Kinder ab 8 Jahren spielerisch an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt.
In Summe kommt der Löschzug Innstadt auf beeindruckende 8.681 Stunden, die die Frauen und Männer 2023 in den freiwilligen Dienst investiert haben. So viel wie niemals zuvor.
Demgegenüber steht noch eine zweite Rekordbilanz – und zwar bei den Vereinsstunden: „Ihr Innstädter seid einfach richtige Partybiester“, schmunzelte Stadtbrandrat und Kommandant Andreas Dittlmann, als Vorstand Gerhard Woller seinen Jahresrückblick vorstellte: 6.189 Stunden flossen 2023 in die Vereinsarbeit. Der starke Anstieg um knapp 1.200 Stunden im Vergleich zu 2022 ist nicht nur mit dem gesunden Vereinsleben zu erklären, das die Innstädter Wehr seit jeher pflegt, sondern auch mit dem eindrucksvollen Wachstum bei den Mitgliederzahlen: 35 neue Fördermitglieder durfte Woller im Löschzugsverein begrüßen. Er bedankte sich bei den Anwesenden für ihr außerordentlich großes Engagement bei der Mitgliederwerbung und bei allen Veranstaltungen. Auch für 2024 stünde schon wieder einiges am Programm. Danach werde man sich aber nach einem neuen Vorsitzenden umsehen müssen, denn Woller werde bei den Wahlen im nächsten Jahr aus persönlichen Gründen nicht mehr antreten. Potenzielle Nachfolger dürfen sich auf ein gut bestelltes Feld freuen, wie auch Oberbürgermeister Jürgen Dupper feststellte: „Bei euch kommt einfach die ganze Innstadt gerne zusammen!“