Vier Tage voller Feuerwehrfreundschaft und gelebter Partnerschaft: Die Jugendfeuerwehr Passau hat ein unvergessliches Wochenende bei der Feuerwehr Krems in Österreich erlebt.
Von 11. bis 14. April reisten 22 Mitglieder im Alter von 12 bis 18 Jahren sowie sieben Betreuerinnen und Betreuer zur Partnerfeuerwehr nach Krems an der Donau. Geleitet wurde die Delegation vom stellvertretenden Stadtjugendwart und Jugendwart des Löschzugs Ilzstadt, Löschmeister Felix Fuhs. Ziel des viertägigen Aufenthalts war nicht nur der Blick über den feuerwehrtechnischen Tellerrand, sondern vor allem die Pflege der langjährigen Freundschaft zur Kremser Feuerwehr – über Ländergrenzen hinweg und bereits im jungen Alter.
Das abwechslungsreiche Programm, das die österreichischen Kameradinnen und Kameraden eigens vorbereitet hatten, ließ dabei keine Wünsche offen: umfassende Wasserdienstausbildung am Wasserübungsplatz (WÜPL), das traditionelle Zillenfahren, praxisnahe Einsatzübungen und vieles mehr. Und während sich die älteren Teilnehmer auf die bevorstehende 24-Stunden-Bereitschaft und die Ausbildungsprüfung „Löscheinsatz“ vorbereiteten, genossen die jüngeren Mitglieder eine Bootsfahrt entlang der blühenden Wachau.

24-Stunden-Einsatz für den Feuerwehrnachwuchs

Ab Samstag, 17 Uhr, übernahmen die über 15-Jährigen zusammen mit ihren Betreuern sowie der Feuerwehr Krems den realen Einsatzdienst für die Stadt an der Donau. Innerhalb der 24 Stunden waren verschiedene Einsätze zu bewältigen, darunter: eine Gefahrenmeldeanlage-Brand (simuliert), die Bergung eines Motorrads nach Verkehrsunfall (Realeinsatz), ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen in einem Waldgebiet (simuliert), eine Rauchentwicklung im Freien mit Flächenbrand (simuliert), Steinschlag aus einer höher gelegenen Natursteinmauer im Altstadtbereich (Realeinsatz) und Austritt von Betriebsmitteln aus einem Pkw (Realeinsatz).
Und auch die jüngeren Mitglieder konnten ihr Wissen und Können in einer realitätsnahen Übungslage unter Beweis stellen. Für sie wurde ebenfalls ein realitätsnahes Einsatzszenario organisiert: Am Sonntagabend rückten sie zu einem simulierten Lkw-Brand auf dem Gelände eines Lebensmittelhändlers aus. Im angrenzenden Lager mussten zwei „verunfallte“ Personen gesucht und gerettet werden – eine Aufgabe, die die Nachwuchskräfte mit beeindruckender Disziplin und Souveränität meisterten.
Ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes waren die offiziell abgenommenen Leistungsprüfungen, die alle Teilnehmenden mit großem Erfolg bestanden:
• 10–12 Jahre: Fertigkeitsabzeichen „Sicher zu Wasser und am Land – Spiel“
• 13–15 Jahre: Fertigkeitsabzeichen „Sicher zu Wasser und am Land“
• über 15 Jahre: „Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Bronze“
Bei diesen Ausbildungsprüfungen steht die präzise, feuerwehrtaugliche Leistung mit dem zur Verfügung gestellten Gerät und Fahrzeug im Vordergrund. Um die Ausbildungsqualität sicherzustellen und die Zusammenarbeit im Einsatzfall optimal vorzubereiten.
Die Abnahme wurde vom Kommandanten der Feuerwehr Krems an der Donau, Brandrat Gerhard Urschler, jeweils persönlich begleitet. Auch Stadtbrandrat Andreas Dittlmann war eigens aus Passau angereist, um den jeweiligen Abnahmen beizuwohnen und die Leistung der Jugendfeuerwehr zu würdigen.

Gegenbesuch der Kremser ist für 2027 geplant

Die gesamte Delegation aus Passau zeigte sich tief beeindruckt von der Organisation und Gastfreundschaft der österreichischen Partner. „Einfach nur fantastisch, was die österreichischen Kameraden hier für uns auf die Beine gestellt haben“, so Felix Fuhs. Auch Markus Kornexl, Vorsitzender der Feuerwehr Passau e. V., betonte: „Feuerwehrdienst ist mehr als Einsätze fahren – es ist eine Lebenseinstellung, zu der auch der Blick über den Tellerrand gehört.“ Beide waren sich einig: „Freundschaft lebt von der Qualität – nicht von der Quantität.“
Stadtbrandrat Andreas Dittlmann hob hervor, wie viel Hingabe und Freude alle Beteiligten in das Wochenende eingebracht haben: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie man Feuerwehr gemeinsam erleben kann – auch außerhalb der Landesgrenzen.“ Abschließend überreichte Markus Kornexl ein Gastgeschenk: Wolf „Freddi“ – als kleines „Vergelt’s Gott“ für ein Wochenende, das niemand so schnell vergessen wird.
Die tiefe Verbindung zwischen den Wehren soll in Zukunft auch weiterleben – ein Gegenbesuch der Kremser Jugendfeuerwehr in Passau ist für das Jahr 2027 geplant. „Und wir werden uns alle Mühe geben, Euch ein vergleichbares Wochenende zu ermöglichen“, versprach Stadtbrandrat Andreas Dittlmann.